Duathlon ITU WM Powerman Zofingen 2019

Mein doch etwas länger gewordener Bericht vom Powerman Zofingen

Zum fünften Mal stand ich vergangenen Sonntag an der Startlinie meines Lieblingswettkampfes,dem legendären Powerman Zofingen, der auch dieses Jahr als ITU WM im Langdistanz Duathlon ausgetragen wurde. Die Strecke über 10 km Lauf, 150 km Rad und 30 km Lauf sind eine echte Herausforderung und verdient denn Namen des härtesten Duathlon.
Nachdem dem ich die letzten beiden Jahre in der Ak 40 jeweils Bronze gewinnen konnte, so erhoffe ich mir zumindest wieder ein Platz auf dem Podium. Mittlerweile kennt man die üblichen Verdächtigen, aber es sind auch immer „dark horses“ dabei die sich in den Favoritenkreis mischen. Aber bei einer Langdistanz gibt es eigene Gesetzte: Alle haben sich akribisch vorbereitet, stehen Topfit & motiviert an der Startlinie, aber das große Fragezeichnen kann man an diesem Tag seine Form abliefern, spielt der Körper mit, Verletzung, Unfall, Pech….etc. Alles Schall und Rauch -ich persönlich bin immer froh, wenn der Startschuss gefallen ist und man sein „Programm“ abspielt.

Bei herbstlichen 8-12Grad und noch trockenen Bedingungen erfolgte um kurz nach 9Uhr der Start zum 1. Lauf. Von Beginn an wurde ein hohes Tempo angeschlagen und selbst in den Steilstücken wurde nicht locker gelassen. Der „Schweizer Express“ mit Stefan und Edi drückten mächtig aufs Tempo. Zu schnell für mich und drosselte das Tempo um mich nicht abzuschießen.
Beim Wechsel zum Rad investierte ich extra Sekunden, um mir ein Regen/Windtrikot anzuziehen, was sich später als sehr gute Entscheidung rausstellte.
Mein Motto, Tempo machen und versuchen den Anschluss an die Führenden zuschließen, das ganze aber kontrolliert um auch hier nicht zu früh Körner zu verschießen. Mittlerweile fing es an zu regnen, wobei ein Teil des 47 km  Radkurses trocken und andere Teile nass waren. Schon nach kurzer Zeit hatte ich das Gefühl, das die Beine schwer wie Blei sind, es läuft nicht, wobei das Tempo gut war, der erste Anstieg kam und fühlte mich kraftlos. Ein bescheidenes Gefühl, wenn man weiß das es noch min. 3,5Std. Rad zufahren sind und was kommt dann30 km laufen, wie soll das gehen?
Immer wieder fokussiert, und Energie nachgeschoben,
Immer wieder fokussiert und Energie nachgeschoben.
In der 2 & 3 Radrunde kamen Stephan Leuendorff (AK45) und Carlos Coysman (meine AK) von hinten und gegenseitig motivierten wir uns. Die Beiden waren klar stärker am Berg, ich konnte in den Abfahrten und Flachpassagen Lücke schließen und auch Tempo machen. Das Wetter wurde nicht besser und es regnete mittlerweile stärker und es wurde kälter. Eingangs der 2. Wechselzone überholte ich den Vorjahresweltmeister in meiner AK (Karsten Dahl), der das Rennen dort beendete, da er total verfroren war.

Der Wechsel in die Laufschuhe war nicht schnell, da die Finger durch die Kälte nicht so funktionierten. Nun ging es auf die 3x 10 km mit jeweils 120 Höhenmeter Laufrunden. Dass ich es überhaupt bis hier hingeschafft habe, ich habe X- male die Gedanken an aufhören. Anfangs lief es noch ok und konnte zu Stephan aufschließen. Die 2. Lauf war dann der Tiefpunkt, kraftlos am Berg und Pace sackte extrem ab, Carlos überholte mich und somit war der Podiumsplatz weg. Versuchte Energie in Form von Coke und Gel nachzulegen , aber so schnell zündete das auch nicht.
Stephan war selbst am Kämpfen und meinte noch, ich brauche Dich und lass uns zusammen laufenich war aber wie in einem Tunnel, die Energie kam und ging. Die letzten 5km lief es dann, wahrscheinlich weil ich wusste, das Ziel ist nah. Der Bergab lauf in Ziel war einfach nur …eine Egolauf und wollte hier Stephan ganz gewiss nicht abstellen(sorry for that) aber soweit war Carlos nun doch auch wieder nicht vor mir.
Nach 7:09 Stunden überquerte ich die Ziellinie und habe den 4. Platz in meiner Altersklasse 40 gewonnen (27. Gesamt inkl. Elite). Nach diesen Höhen und Tiefen kann ich froh sein das Ziel überhaupt erreicht zu haben.

 

Klar, jetzt wo ich das schreibe, frage ich mich, hättest Du nicht doch etwas mehr aufs Tempo drücken können um das Podium zumachen? „Hätte, hätte Fahrradkette“ Es ging in dem Moment nicht…. Mit erhobenen Haupts sage ich: 4. Platz war die #BestVersionofYou und die anderen waren stärker!

Ergebnis

Ein Tag den ich, dank des massiven Muskelkater im ganzen Körper, nicht so schnell vergessen werde.

***Dankeschön an***